Fenstereinbau und Bauanschlussfuge beim Fenster

(Fenstermontage nach RAL)

Einbau ohne innere Abdichtung

Einbau ohne innere Abdichtung (nicht nach RAL mit angedeutetem Vordringen der Luft in die Bauanschlussfuge und daraus entstehendem Kondenswasser

Die RAL legt die Ansprüche an einen Fenster-Einbau nach dem Stand derTechnik fest. Sie beschreibt also die GrundIage für Planung und Ausführung der Bauanschlussfuge für Fenster- und Fenstertüren sowie Türen in Außenbauteilen. Im Wesentlichen besagt diese Norm, dass für die Fugenausbildung dieselben bauphysikalischen Maßstäbe gelten wie bei einer Außenwand. Dem bauphysikalischen Grundsatz „innen dichter als außen" folgend sieht die RAL vor, dass

  • die raumseitige Abdichtung der Bauanschlussfuge (Abstand zwischen Stockrahmen und Wandfläche) diffusionsdicht und
  •  die äußere Abdichtung diffusionsoffen und schlagregendicht

erfolgen muss. Sie schreibt keine spezielle Ausführung vor, vielmehr legt sie die Ziele und Anforderungen an die Bauanschlussfuge fest und stellt beispielhaft mögliche Lösungen dar.

RAL-Montage als Begriff für die "richtige" Fenstermontage

Die normgerechte Ausführung der Fensteranschluss-Fuge und der Einbau nach RAL wird gleich bedeutend auch als RAL-Montage (Begriff aus Deutschland) oder auch normgerechter Einbau bezeichnet. RAL-Montage ist bei vielen Handwerkern und Bauherrn als Begriff für die richtige Fenstermontage bekannt. Die österreichische Norm orientiert sich an der deutschen Norm DIN 4108 Teil 7 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden, Anforderungen, PIanungs- und Ausführungsempfehlungen sowie Beispiele.

Was heißt Montage nach RAL (bzw. »richtige« Fenstermontage)?

Sehr vereinfacht besagt die Norm, dass Fugenausbildungen auf der Innenseite (also raumseitig) dichter sein müssen als außen. Dies muss auch über einen längerenZeitraum gewährleistet werden. Das heißt, die Fensterabdichtung muss auch eventuelle Bewegungen zwischen Fenster und Wand, die durch Dehnung, Wärmespannungen, Erschütterungen oder Wind auftreten können, dauerhaft aufnehmen.

Problem bei Abdichtung mit PU-Schaum

Die Luft wird durch das Bewohnen laufend mit Feuchtigkeit versorgt (Kochen, Atmung, Dusche etc). Mit dieser Luftfeuchtigkeit entsteht ein Wasserdampfdruck, der nach Ausgleich strebt und nach außen drängt. Die Wasserdampfmoleküle dringen langsam in diffusionsoffenen Stellen ein (Dampfdiffusion). Eine nur mit PU-Schaum gefüllte Bauanschlussfuge ist nicht dampfdicht. Die Luftfeuchtigkeit diffundiert hier nach außen, sodass an dampfdichteren Ebenen Kondensation auftreten kann. Dieses Wasser in der Anschlussfuge führt zu Schäden (verminderte Dämmung, Gefahr von Schimmel an der Wandspalette).

Reines Ausschäumen der Anschlussfuge reicht also nicht aus, um die Anforderungen der RAL zu erfüllen.